Interessiert Gott sich wirklich nicht für Äußerlichkeiten? (Teil 1)

Liebe Geschwister,

seit einiger Zeit schon beschäftigt mich die Frage, inwieweit unser Glaube an den HErrn Jesus und unser Wunsch und Auftrag Ihm nachzufolgen, auch unser äußeres Erscheinungsbild beeinflussen sollte. Das Ziel dabei ist, dass wir unseren Glauben auch nach außen hin – nicht nur über unsere Handlungen bezeugen – sondern auch, Gottes klaren Anweisungen gehorsam sind und unseren Körper als einen würdigen Tempel des Heiligen Geistes darstellen. (1Kor.6,19)

Dieses Thema ist – natürlich gerade in der heutigen Zeit – auch unter Christen sehr umstritten, und es bestehen die verschiedensten Ansichten dazu. Ich will mit diesem Text auch nicht den Eindruck erwecken, alles was Gottes Willen dazu entspricht, voll verstanden zu haben oder selbst immer perfekt umzusetzen. In einigen Bereichen, die in diesem Aufsatz zur Sprache kommen, habe ich in der Vergangenheit vieles falsch gemacht und muss auch jetzt, immer wieder Buße tun und mich wieder neu auf den Willen des HErrn ausrichten. Wenn ich also einige herausfordernde und den Lesern unangenehme Aussagen hier tätige, dann schreibe ich diese nicht nur an andere Gläubige, sondern auch an mich selbst, damit wir alle mehr in der Schrift nach Gottes Willen für das eigene Leben forschen. Denn wie der HErr Jesus uns in Lukas 6, 46 sagt:

Was nennt ihr mich aber: Herr, Herr!, und tut nicht, was ich sage?

Es sollte uns also ein wichtiges Anliegen sein, herauszufinden, was Gott von uns möchte, damit wir Ihm dann gehorsam sein können. Denn der HErr sagt in Johannes 14, 21:

Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren.

Es nicht entscheidend, dass wir nur sagen: „ich liebe Gott“, sondern dass wir auch entsprechend handeln und durch Gehorsam unsere Liebe zum HErrn bezeugen. So ist es auch in der Ehe zwischen Mann und Frau oder in der Beziehung zu unseren Mitmenschen. Was nützt es, einander in Worten die gegenseitige Liebe zu versichern, wenn die Taten eine andere Sprache sprechen? Das gleiche gilt auch in unserer Beziehung zu Gott. Unsere Taten offenbaren die Haltung unseres Herzens.

Warum ist dieses Thema überhaupt wichtig?

Unser äußeres Erscheinungsbild ist das Erste was andere sehen, wenn sie uns kennenlernen. Dadurch zeigen wir natürlich auch, wie es um unser Inneres bestellt ist. Aber schauen wir uns dazu mal ein paar Stellen in der Schrift an:

Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.(Mt.5,13-16)

Gottes Ziel ist es also, dass wir mit unserem ganzen Leben Ihn verherrlichen, natürlich auch mit unserem Äußeren. Dazu gehört unser Körper genauso, wie unsere Kleidung oder unser Auftreten. Wie wollen wir Ungläubigen ein aufrichtiges Zeugnis geben oder Glaubensgeschwistern ein Vorbild sein, wenn wir im Äußeren schon bezeugen, dass wir Gott und seine Gebote nicht wirklich ernst nehmen. „Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel.

Ebenso ihr Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter, damit sie, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, ohne Wort durch den Wandel der Frauen gewonnen werden, indem sie euren in Furcht reinen Wandel angeschaut haben! Euer Schmuck sei nicht der äußerliche durch Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen ⟨Schmuck⟩ des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist. (1Petr3,1-4)

Die Art, wie wir in Kleidung und Verhalten auftreten, kann dazu beitragen, dass andere Menschen dadurch für Gott gewonnen werden. Auch wenn hier die Frauen als Beispiel genannt werden, gilt das in diesem Fall auch für die Männer. Natürlich kann unser äußeres Erscheinungsbild auch Anstoß bei anderen erregen, aber wenn wir es bewusst verändert haben, um Gott und seinem Wort gehorsam zu sein, dann wird er das zum Segen gebrauchen (Röm.8,28) und uns Kraft geben, die Ablehnung der Welt und oft leider auch durch Mitchristen, zu ertragen.

Da nun Christus im Fleisch gelitten hat, so wappnet auch ihr euch mit derselben Gesinnung – denn wer im Fleisch gelitten hat, hat mit der Sünde abgeschlossen –, um die im Fleisch noch übrige Zeit nicht mehr den Begierden der Menschen, sondern dem Willen Gottes zu leben. Denn die vergangene Zeit ist uns genug, den Willen der Nationen vollbracht zu haben, als ihr wandeltet in Ausschweifungen, Begierden, Trunkenheit, Festgelagen, Trinkgelagen und unerlaubten Götzendiensten. Hierbei befremdet es sie, dass ihr nicht mehr mitlauft in demselben Strom der Heillosigkeit, und sie lästern, die dem Rechenschaft geben werden, der bereit ist, Lebende und Tote zu richten. (1Petr.4, 1-5)

Denn rede ich jetzt Menschen zuliebe oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht. (Gal.1,10)

Das die Welt über uns und unseren Wandel mit dem HErrn lacht und darüber lästert, ist also nicht ungewöhnlich. Wenn wir den Willen des HErrn tun wollen, werden wir uns auf Ablehnung und Bedrängnis gefasst machen müssen, genau das, hat ER uns in seinem Wort angekündigt und wird von den Aposteln an vielen Stellen bestätigt.

Wir können Gott darum bitten, dass er uns den tiefen Wunsch ins Herz gibt, Ihm mehr gefallen zu wollen als Menschen. Und wie wir Gott gefallen können, erfahren wir nur beim Lesen Seines Wortes, wo Er es uns offenbart hat und nicht dadurch, dass wir unserem persönlichen Empfinden folgen, wie wir meinen, was Gott gefallen müsste.

Ich verwende so viel Zeit darauf, klar zu machen, dass unsere äußere Erscheinung nicht unwichtig in unserem Glaubensweg ist, weil ich sooft von Leuten höre, dass es Gott doch nur um unsere Herzenshaltung ginge. Natürlich schaut der HErr in unser Herz, aber wie es darin aussieht, wird nun mal widergespiegelt durch unsere Taten und unser äußeres Auftreten. (Mt.15,19) Wenn ich den ganzen Tag nackt durch die Straßen laufen würde, würde jeder mich doch auch mindestens für verrückt halten und dadurch auf meinen inneren Zustand Rückschlüsse ziehen. Diese mögen nicht immer richtig sein, aber deswegen nehmen wir uns ja auch nicht die menschliche Meinung zum Maßstab sondern das Wort Gottes.

Ich hoffe, ich konnte klar machen, dass dieses Thema eben nicht belanglos, sondern ein wichtiger Bestandteil unsres Glaubens- und Gehorsams-Wegs mit dem HErrn ist.

Was bedeutet Gott wohlgefällige Kleidung?

Wollen wir uns nun als erstes konkret der Frage widmen, wie wir durch unsere Kleidung Gott verherrlichen können, da dieser Bereich in unserer heutigen Zeit oft sehr wichtig geworden ist. Paulus redet darüber im 1. Timotheusbrief:

Ebenso, dass auch die Frauen sich in anständiger Haltung mit Schamhaftigkeit und Sittsamkeit schmücken, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung, sondern mit dem, was Frauen entspricht, die sich zur Gottesfurcht bekennen, durch gute Werke. (1Tim.2,9-10)

Was heißt nun aber „schmücken mit Schamhaftigkeit und Zucht“? Paulus beschreibt danach, was es in der damaligen Zeit nicht hieß, nämlich das Verändern der äußeren Erscheinung zum Zwecke der Hervorhebung körperlicher Attraktivität oder des besonderen Auffallen-Wollens. Ich denke wir können heute davon ableiten, dass jede Kleidung, die die körperlichen Reize hervorhebt oder zur Selbstdarstellung und zur Beförderung des eigenen Egoismus dient, von uns Christen vermieden werden sollte. Dabei müssen wir uns nicht das aktuelle Empfinden der Welt zum Maßstab nehmen, denn dieses ist ohnehin ständigen Änderungen unterworfen, sondern wir können unser Auftreten vor Gott prüfen und auch, auf die Ermahnung unserer Geschwister hören. Gerade herauszufinden, was dem anderen Geschlecht ein Anstoß zur Sünde ist, kann oft sehr schwierig sein, da sich Frauen in dieser Sache normalerweise schwer in die Lage von Männern hineinversetzen können und umgekehrt. Wir sollten also gerade in dieser Frage, den Rat unserer Geschwister anderen Geschlechts suchen.

Auch wenn es heute für viele nicht mehr selbstverständlich ist, finde ich sollte z.B. klar sein, dass oberkörperfreies Herumlaufen bei Männern oder ein Ausschnitt bei Frauen natürlich weit über der von Paulus oben gebotenen Grenze liegen. Denn ein Dekolleté dient eigentlich einzig und allein dem Zweck des Zurschaustellens körperlicher Reize oder der eigensinnigen Attraktion. Ist das nicht schon daran zu erkennen, dass jeder aufrichtigen christlichen Frau es sicher unangenehm wäre, wenn sie bemerkt, dass ein Mann ihr in den Ausschnitt schaut? Dieses Gefühl der Scham sollte einem doch zu denken geben. Sicher werden jetzt einige erwidern, dass die Männer doch selbst auf ihre Blicke aufpassen müssen, und dass es doch in ihrer Verantwortung läge, nicht begehrlich auf die Frauen zu schauen. Natürlich haben die Männer da, gerade weil sie meistens für optische Reize viel anfälliger sind als Frauen, eine Verantwortung und sollten ihre Blicke unter den Gehorsam des Christus stellen. Auch in der Bibel werden wir dazu ermahnt:

Einen Bund habe ich mit meinen Augen geschlossen. Wie hätte ich da auf eine Jungfrau lüstern blicken sollen? (Hi.31,1)

Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen. (Mt.5,28)

Es ist also völlig klar, dass ein Mann von dieser Verantwortung nicht entbunden wird, nur weil er vielen äußeren Reizen ausgesetzt ist. Aber es wäre doch sehr lieblos, wenn Frauen die Verantwortung allein auf die Männer schieben würden, ohne die bei ihnen liegende wahrzunehmen. Denn Paulus sagt ja im Römerbrief:

So lasst uns nun dem nachstreben, was dem Frieden, und dem, was der gegenseitigen Erbauung dient. Zerstöre nicht einer Speise wegen das Werk Gottes! Alles zwar ist rein, aber es ist böse für den Menschen, der mit Anstoß isst. Es ist gut, kein Fleisch zu essen noch Wein zu trinken noch etwas zu tun, woran dein Bruder sich stößt. (Röm.14, 19-21)

Wir sollen also weder durch das was wir Essen, noch durch irgend eine andere Handlung, unseren Glaubensgeschwistern ein Anstoß zur Sünde werden. Es ist auch dann wichtig Rücksicht zu nehmen, wenn wir selbst kein schlechtes Gewissen haben und die vorgebliche Not anderer für übertrieben halten, denn das ist wirkliche Liebe.

Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, sie neidet nicht, die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf, sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit; sondern sie freut sich mit der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. (1Kor.13, 4-7)

Tut nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht , sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst; ein jeder sehe nicht nur auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen (Phil.2,3-4)

Das ist also unser Maßstab für echte Liebe, wenn wir nicht auf unsere eigenen selbstsüchtigen Bedürfnisse schauen, sondern auf die unserer Mitmenschen, denn genauso hat es uns ja auch der HErr Jesus vorgelebt. Unser häufiges Scheitern dabei, sollte uns nicht daran hindern, es immer wieder anzustreben. Deswegen entspricht es klar der Liebe, wenn eine Frau oder ein Mann bemüht ist, alles was an der eigenen Kleidung ein Anstoß zur Sünde sein könnte, zu ändern, auch wenn es einem vielleicht selbst nicht passt oder unangenehm ist. Gott freut sich auch umso mehr darüber, wenn wir bemüht sind, das Wort unseres HErrn in vorauseilendem Gehorsam zu erfüllen und nicht jedes Gebot bis zum Letzten auszureizen. Das einige Frauen sagen: „die Männer sollen sich beherrschen lernen“ und die Männer sagen: „die Frauen mögen sich weniger aufreizend Kleiden“, dazu will ich abschließend noch dieses Wort des Paulus anführen:

Und durch deine Erkenntnis kommt der Schwache um, der Bruder, um dessentwillen Christus gestorben ist. Wenn ihr aber so gegen die Brüder sündigt und ihr schwaches Gewissen verletzt, so sündigt ihr gegen Christus. Darum, wenn eine Speise meinem Bruder Anstoß gibt, so will ich nie und nimmermehr Fleisch essen, damit ich meinem Bruder keinen Anstoß gebe. (1Kor.8,11-13)

Für Paulus ist es also so wichtig den Geschwistern, selbst in einer scheinbaren Belanglosigkeit, keinen Anstoß zur Sünde zu geben, dass er dazu bereit wäre, lieber auf alles zu verzichten. Was für eine Liebe!

Es ist also gut einander zu ermahnen, aber vordergründig sollten wir danach streben, unseren Verantwortungsbereich wahrzunehmen. Ich will auch noch ein paar Beispiele aus eigener Erfahrung und den Gesprächen mit anderen Gläubigen geben, die eine Hilfe für diejenigen sein können, die bestrebt sind, durch ihre Kleidung dem oben dargelegten Ziel nachzueifern. Dabei kann ich nur ein paar Gedankenanstöße geben, die hoffentlich vom Leser eingehend und selbstkritisch geprüft werden und nicht als pauschale Handlungsanweisungen zu verstehen sind. Jeder muss selbst mit dem HErrn zu eigenen Entscheidungen kommen, bei denen ich nur eine Hilfestellung geben kann.

Kleidung der Männer:

Wie oben schon erwähnt, halte ich das Herumlaufen mit freiem Oberkörper auf jeden Fall für fragwürdig. Auch wenn ich von einigen Frauen gehört habe, dass ihnen das selten ein Anstoß ist, weiß ich von anderen, dass sie dadurch immer wieder zur Sünde versucht sein können. Da wir eifrig bemüht sein sollten, unseren Geschwistern kein Anstoß zu sein, müsste uns Männern das doch Grund genug sein. Baden in Badehose, oder Besuche in der gemischten Sauna, sind dabei natürlich erst recht mit eingeschlossen. Ich selbst habe früher auch bedenkenlos so gehandelt, aber heute frage ich mich: warum macht man hier eine Ausnahme, aber in anderen Situationen – bei denen man nackt oder halbnackt ist – nicht? Als Mann bin ich von einer Frau in Unterwäsche und Bikini doch ebenso versucht, auch wenn es die Umstände sicher noch verstärken können. Natürlich werden viele jetzt sagen: „kann ich denn dann gar nicht mehr normal mit anderen Schwimmen gehen oder in die Sauna?“ In früheren Zeiten haben die Leute auch Wege gefunden, dieses Problem zu lösen; das getrenntgeschlechtliche oder das Baden in Alltagskleidung waren beispielsweise üblich. Wenn wir anders handeln als die Welt oder Gläubige in unserem Umfeld, wird über uns dann deswegen gelästert werden? Ja vermutlich! Uns sollte nicht vorwiegend interessieren, was Sitte in dieser Welt ist und für normal gehalten wird. Denn im Jakobusbrief steht auch:

Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes. Oder meint ihr, dass die Schrift umsonst redet: »Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ.« (Jak.4,4-6)

Es wird also Opfer erfordern Gott voll nachzufolgen, und man kann nicht mit den Dingen dieser Welt liebäugeln und gleichzeitig Gott gehorsam sein wollen. Das nennt die Bibel im übertragenden Sinne Ehebruch.

Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach! (Lk.9,23)

Desweiteren denke ich, dass ein Mann ebenso körperbetonte oder der Selbstdarstellung dienende Kleidung meiden sollte. Zum Beispiel hautenge T-Shirts oder Hosen, Tanktops usw.; auch nicht beim Sport, denn warum sollte denn da wieder eine Ausnahme gelten? Insgesamt ist es sicher für Männer deutlich einfacherer, einen sittlichen Kleidungsstil zu finden, auch ohne von der Welt dafür verlacht zu werden. Der Kampf von uns Männern liegt meistens mehr auf dem Gebiet der Beherrschung der eigenen sexuellen Begierden in Blicken und Taten. Deswegen sollten die Männer den Frauen helfen und sie ermutigen, die versuchen in ihrer Kleidung Gott zu ehren und ihren Geschwistern kein Anstoß zu werden, da es dort für sie oft soviel schwerer ist. Ebenso die Frauen den Männern gegenüber, die versuchen ihre Begierden zu beherrschen.

Kleidung der Frauen:

Den Ausschnitt habe ich ja schon erwähnt. Natürlich ist es daher also erst recht gut, das Auftreten im Bikini einmal gründlich zu hinterfragen. Generell kann ich sagen, dass das Zeigen von viel Haut mich und andere Männer versucht; bspw. an den Oberschenkeln (kurze Röcke) sowie freizügige Kleider. Viele Frauen denken aber, dass wenn sie diese Stellen nur bedecken, das Problem damit erledigt wäre. Ihnen ist nicht bewusst, dass hautenge Kleidung oft die Fantasie eines Mannes noch mehr anregt und viel stärker wirken kann. Dies gilt z.B. für die in Mode gekommen, das Gesäß betonenden Jogginghosen, hautenge Oberteile und körperbetonte Kleidung allgemein, bei der sich oft auch noch die Unterwäsche darunter abzeichnet. Gerade dort, sind die Frauen auf den Rat ihrer männlichen Glaubensgeschwister angewiesen, da sie oft aus eigener Wahrnehmung nicht erkennen können, was problematisch ist und was nicht. Besser ist aber noch, wenn erfahrene Schwestern im Glauben, die jüngeren ermahnen und ihnen durch ihre eigene Kleidung ein Vorbild sind. Was heute vielerorts leider unter den Christen kaum noch der Fall ist. Viele Frauen könnten Ermahnung und Rat, dann aber oft deutlich leichter annehmen, als wenn sie von Männern darauf angesprochenen werden. Bei all dem denke ich auch da, weil man gerade Sport macht oder das aufreizende Kleid nur zu einer Feierlichkeit trägt, wird das eigene Verhalten nicht deswegen legitim. Es gibt auch nicht körperbetonte oder hautzeigende Sportkleidung bzw. Festkleider, die trotzdem hübsch sein können.

Damit die Leser sich ein wenig mehr in die Nöte des anderen Geschlechts einfühlen können, möchte ich das alles noch kurz praktisch verdeutlichen: Wie schwer kann es z.B. für uns Männer sein, wenn wir schon den ganzen Tag gegen unsere sexuelle Begierde ankämpfen und dann in unseren christlichen Hauskreis oder den Gottesdienst fahren und unsere Glaubensschwestern uns in ihrer hautengen Kleidung und mit beeindruckendem Dekolleté begrüßen. Da vergeht einem die Lust und der Mut, zur christlichen Versammlung zu kommen. Genauso möchte ich die Männer eindringlich daran erinnern, dass es sehr schwer für viele Frauen ist, die sich um sittsame Kleidung bemühen, und dafür den Spott der anderen und die Verleugnung ihres eigenen Wunsches, nach außen schön zu erscheinen, in Kauf nehmen. Oft müssen sie erleben, wie die christlichen Männer in ihrem Umfeld, sich nur mit den aufreizend gekleideten Frauen beschäftigen und diesen hinterherschauen und dabei selbst noch leger im Tanktop gekleidet sind. Wo ist die Wertschätzung von uns Männern, für solche wirklich gottesfürchtigen Frauen?

Lasst uns einander zum Gehorsam gegenüber Gottes Wort ermutigen und unsere Geschwister bei ihren Bemühungen in allem unterstützen. Denn nur dann kann es uns gelingen, den so großen Fallstrick den der Satan in unserer häutigen Zeit gespannt hat, die Männer bei ihrer Begierde und die Frauen bei ihrer Eitelkeit zu packen, zu überschreiten und uns unserem HErrn und Gott zu nahen.

Hier geht es zu Teil 2 meines Aufsatzes, bei dem ich mehr auf den Körper im allgemeinen eingehen will: Interessiert Gott sich wirklich nicht für Äußerlichkeiten? (Teil 2)

Ich wünsche euch alle Kraft und allen Mut von unserem HErrn Jesus Christus auf eurem Glaubensweg. Der Friede Gottes sei mit euch.

Lukas Praetorius

Münster, den 15.02.2021

Anmerkung: alle Bibelstellen entstammen der revidierten Elberfelder Übersetzung, die Hervorhebungen sind von mir. 

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