Interessiert Gott sich wirklich nicht für Äußerlichkeiten? (Teil 2)

Liebe Geschwister,

in Teil 2 meines Aufsatzes möchte ich mich damit beschäftigen, wie wir als Christen mit unserem Körper umgehen sollten und was uns das Wort Gottes dazu für Wegweisung geben kann. Wenn du Teil 1 noch nicht gelesen hast würde ich dir empfehlen dies vorher zu tun, denn dort habe ich behandelt, warum diese Thema überhaupt wichtig ist und wie wir als Christen mit unserer  Kleidung umgehen können.

Teil 1 findest du hier: Interessiert Gott sich wirklich nicht für Äußerlichkeiten? (Teil 1)

Darf ich meinen Körper verändern?

Dabei ist denke ich entscheidend, ob wir eine Veränderung vornehmen um Gott oder unseren Nächsten besser dienen zu können oder aus eigener Eitelkeit bzw. Selbstdarstellung. Paulus sagt im Römerbrief:

Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüft, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. (Röm.12,1-2)

Gott möchte uns also dazu ermutigen, bei allem zu Fragen, ob dies unserem Einsatz für den HErrn dient oder nur eigensinnigen Motiven. Dies kann teilweise schwer herauszufinden sein, da wir uns gerne selbst betrügen. Mache ich z.B. nur Sport, um körperlich gesund zu bleiben oder möchte ich mich dabei selbst verwirklichen und nur Spaß und Unterhaltung haben, bzw. einfach besser aussehen. Viele Christen sagen mir, dass wir uns doch auch mit dem HErrn selbst verwirklichen können oder wir doch auch zuerst auf unser Wohlergehen achten müssten. Der HErr Jesus sagt dazu:

Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden. (Mt.6,33)

Zuerst nach den eigenen Wünschen und Begierden zu trachten, wird also nicht vom HErrn gutgeheißen, sondern er wünscht sich, dass wir uns zuerst Ihm unterwerfen in allem und unser Selbst aufgeben. Gott kümmert sich dann um den Rest.

Ich denke, dass Gott jedem die Muskeln gegeben hat, die er für seine berufliche oder alltägliche Tätigkeit braucht. Wir müssen uns nicht bemühen, unsere Muskeln durch Sport oder andere Dinge unnötig zu vergrößern, denn das kann doch nur aus Eigenwillen geschehen, weil wir besser aussehen wollen oder uns besser fühlen wollen.

Er hat kein Gefallen an der Stärke des Rosses, noch Freude an den Schenkeln des Mannes. Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf seine Gnade harren (Ps.147, 10-11)

Wenn wir allerdings durch unsere Arbeit oder ausgleichende sportliche Betätigung mehr Muskeln aufbauen, ist das nur natürlich. Dabei können wir prüfen, ob etwas dabei ist uns zu beherrschen (z.B. Körperkult, Ernährung-, Gesundheits- wahn) bzw. ob es überhaupt unserem HErrn oder nur unserer Selbstsucht dient.

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen. (1Kor.6,12)

Dieses Thema bewegt natürlich vor allem die Männer, die sich von der Gesellschaft und der Frauenwelt unter Druck gesetzt fühlen, stärker oder wehrhafter zu erscheinen. Genauso gilt das aber natürlich auch, bei dem oft die Frauen betreffenden Thema, schlank sein zu wollen. Es ist gut, die eigene Ernährung umzustellen oder sich mehr zu bewegen, wenn man ungesund lebt, denn unser Körper ist ein Tempel des Heiligen Geistes (1Kor.3,16), den wir für Gott einsatzbereit halten sollen. Es ist auch völlig in Ordnung, dabei an Gewicht zu verlieren, aber wenn wir bereits gesund leben und trotzdem noch schlanker werden wollen, schlägt das Ganze in Selbstsucht und Anerkennungsstreben um. Natürlich ist es vor allem für eine Frau belastend – gerade für viele Mütter nach den ersten Kindern – wenn sie bereits gesund leben und trotzdem nicht schlank werden. Aber es ist sehr wertvoll wenn sie versuchen, dieses ihnen vom HErrn auferlegte Kreuz zu tragen und Gott darin zu suchen. Auch sollten die Männer sich ernsthaft bemühen – gerade wenn es ihre eigenen Frauen betrifft – ihnen umso mehr Wertschätzung und Liebe entgegenzubringen.

Das ist natürlich alles leichter gesagt als getan und kann oft nur mit der Kraft des HErrn ertragen werden. Es liegt in der Natur der Frauen, nicht nur Männern, sondern auch anderen Frauen äußerlich gefallen zu wollen. Die Männer sollten versuchen, ihre Begierde unter die Herrschaft des HErrn zu stellen und danach zu streben, in dieser Sache immer mehr seinem Willen zu entsprechen. In gleicher Weise ist es gut, wenn auch die Frauen versuchen, ihre natürlichen Wünsche und Sehnsüchte unter den Gehorsam des Christus zu stellen. Denn Paulus hat uns ja ermahnt, dass wir danach streben sollten, am inneren Menschen und nicht am Äußeren schön zu werden. Selbst wenn der Ehemann kein Verständnis dafür hat, freut es den HErrn umso mehr, wenn eine Frau versucht Ihm zu gefallen. (1Kor.7,29-33) Dies erfordert natürlich einen lebenslangen Wachstumsprozess, der nur mit der Hilfe Gottes bewältigt werden kann. Auch ist es selbstverständlich ein schweres Los, wenn eine Frau wegen ihrer äußeren Erscheinung keinen Ehemann findet. Ich will mir nicht anmaßen, ihr dann vorzuwerfen, dass sie versucht äußerlich attraktiver zu werden, noch sonst irgendwelche „klugen“ Ratschläge geben. Ich kann nur – als selbst auch noch unverheiratet – dazu ermutigen, sich mit aller Not an unseren Vater im Himmel zu wenden, der um jedes unsere Bedürfnisse besorgt ist. (Mt.10,29-30) Uns Männer will ich aber erinnern, dass die äußere Schönheit einer Frau mit den Jahren schwindet, die Innere aber bleibt erhalten und hat Wert bis in die Ewigkeit. Umso mehr sollten wir also bei der Wahl einer Ehefrau darauf achten und uns nicht von der Attraktivität einer Frau blenden zu lassen, sondern zuallererst auf ihre Liebe zum HErrn achten. 

Aber auch Männer haben ihre Problemfelder, wenn sie z.B. sehr schmächtig oder klein gewachsen sind. Denn auch dann leiden sie oft Not und erleben Ablehnung bei der Partnersuche. Diese Probleme sollten aber nicht durch eigenwilligen Körperkult – wie nicht gesundheitsbedingte Schlankheitskuren oder Muskeltraining – zu beheben versucht werden.

Auch weitere Veränderungen am Körper halte ich in den meisten Fällen für überflüssig, weil sie meist aus Eigensinn getrieben sind. Zum Beispiel: Piercings, Tattoos, aufwändige Frisuren oder Schmuck, Nägel lackieren, ständiges Entfernen der Körperbehaarung, braun werden wollen und nicht wirklich notwendige Schönheitsoperationen. Diese Dinge will ich nicht pauschal verurteilen, aber ich denke es ist gut, wenn jeder so etwas eingehend mit dem HErrn prüft, da die Gefahr der Selbstsucht hier sehr hoch ist. Ebenso kann man darüber nachdenken, warum man andere Veränderungen am eigenen Körper vornimmt, durch welche man seine Unzufriedenheit mit dem verdeutlicht, wie Gott einen geschaffen hat und die nicht aus gesundheitlichen Gründen erfolgen. Viele Frauen werden sicher erwidern, dass sie dies ja ihrem Mann zuliebe und nicht aus Selbstsucht tun. Das möchte ich nicht verurteilen, aber die Männer will ich fragen, ob sie nicht mit dem zufrieden sind, wie Gott ihre Frau geschaffen hat und von ihr noch – über allgemeine Körperhygiene und Gesundheitspflege hinausgehende – Veränderungen erwarten?

Ebenso ihr Frauen, ordnet euch den eigenen Männern unter, damit sie, wenn auch einige dem Wort nicht gehorchen, ohne Wort durch den Wandel der Frauen gewonnen werden, indem sie euren in Furcht reinen Wandel angeschaut haben! Euer Schmuck sei nicht der äußerliche durch Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen von Kleidern, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist. Denn so schmückten sich auch einst die heiligen Frauen, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten; wie Sara dem Abraham gehorchte und ihn Herr nannte, deren Kinder ihr geworden seid, indem ihr Gutes tut und keinerlei Schrecken fürchtet. Ihr Männer ebenso, wohnt verständnisvoll mit ihnen zusammen als dem schwächeren, dem weiblichen Gefäß, und gebt ihnen Ehre als solchen, die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, damit eure Gebete nicht verhindert werden! (1Petr.3,1-9)

Bei diesen von Paulus gebotenen Anweisungen sollten die Männer ihre Frauen unterstützen und es ihnen nicht auch noch unnötig schwer machen.

Natürlich ist es für uns Gläubige auch wichtig, sich ordentlich zu Kleiden und auch ausreichend (aber nicht pedantisch) Körperhygiene zu betreiben, damit wir vor der Welt auch einen guten Wandel zeigen können und auch unseren Glaubensgeschwistern kein Anstoß sind. Zusammenfassend will ich also sagen, dass Sport und Körperpflege ihren Nutzen haben können, aber das Streben danach Gott zu gefallen, wichtiger ist und darüber stehen sollte.

Die unheiligen und altweiberhaften Fabeln aber weise ab, übe dich aber zur Gottesfurcht; denn die leibliche Übung ist zu wenigem nütze, die Gottesfurcht aber ist zu allen Dingen nütze, weil sie die Verheißung des Lebens hat, des jetzigen und des zukünftigen. (1Tim.4, 7-8)

 

Gibt es Unterschiedliche Anweisungen für Mann und Frau?

Als abschließenden Punkt möchte ich noch herausstellen, dass ich es für wichtig halte, dass Männer und Frauen sich auch in ihrer Kleidung unterscheiden. Die Bibel stellt klar heraus, dass Mann und Frau unterschiedliche Aufgaben und Eigenschaften haben und diese, sich auch nach außen hin zeigen sollen. Wie wir z.B. im Titusbrief lesen können:

Du aber rede, was der gesunden Lehre entspricht: dass die alten Männer nüchtern sind, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe, im Ausharren; ebenso die alten Frauen in ihrer Haltung dem Heiligen angemessen, nicht verleumderisch, nicht Sklavinnen von vielem Wein, Lehrerinnen des Guten; damit sie die jungen Frauen unterweisen, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben, besonnen, keusch, mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig zu sein, den eigenen Männern sich unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird! (Tit.2, 1-5)

Und in 5. Mose

Männerzeug darf nicht auf einer Frau sein, und ein Mann darf nicht das Gewand einer Frau anziehen. Denn jeder, der dieses tut, ist ein Gräuel für den HERRN, deinen Gott. (5Mose22,5)

Das bedeutet, es ist gut, wenn Männer keine für Frauen bei uns typische Kleidung tragen – wie z.B. Röcke – oder Frauen keine für Männer typische – wie z.B. Hosen. Auch in anderen körperlichen Belangen sollte jedes Geschlecht danach streben, nach außen hin Gottes Anweisung für Mann und Frau zu beachten. Zum Beispiel kann sich ein Mann einen Bart wachsen lassen und eine Frau lange Haare tragen. Viele sagen ja heute, dass die unterschiedlichen Rollen von Mann und Frau nicht mehr gelten würden und historisch bedingt seien. Ich will jetzt hier kein neues Fass aufmachen, zu dem viel zu sagen wäre, sondern nur Paulus im Korintherbrief zitieren, wo er genau zu diesem Thema sagt, dass seine Anweisungen Gebote des HErrn sind.:

Wie es in allen Gemeinden der Heiligen ist, sollen die Frauen in den Gemeinden schweigen, denn es wird ihnen nicht erlaubt, zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist schändlich für eine Frau, in der Gemeinde zu reden. Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt? Wenn jemand meint, ein Prophet oder sonst ein Geistbegabter zu sein, so erkenne er, dass das, was ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn ist. Wenn aber jemand das nicht erkennt, so wird er auch von Gott nicht erkannt. (1Kor.14,33b-38)

Der HErr Jesus hat ja in Johannes gesagt:

Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren. (Joh.4,21 )

Und in 1. Johannes steht ja auch:

Und hieran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben; wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält seine Gebote nicht, ist ein Lügner, und in dem ist nicht die Wahrheit. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Hieran erkennen wir, dass wir in ihm sind. (1.Joh.2,3-5)

Das sollte uns doch genug Ansporn sein, die Worte, die dazu in der Bibel stehen, einmal genau zu prüfen und nicht einfach mit dem Argument der nur historischen Gültigkeit wegzuwischen, nur weil sie uns heute nicht mehr passen.

Ich hoffe am Ende, dass auch die Leser, die nicht in allem was ich schreibe mit mir einer Meinung sind, doch etwas aus meinen Worten ziehen können und ermutigt werden, Gottes Willen in seinem Wort genau zu erforschen und ihm zu folgen. Ich bitte darum, dass sie mit meinem Text so verfahren, wie Paulus es in 1. Thess. 5, 21 empfiehlt:

prüft aber alles, das Gute haltet fest!

und zwar eine Prüfung am Wort Gottes und nicht am eigenen Empfinden. (Apg.17,11) Es ist auch selbstverständlich, dass auch ich nicht in allen diesen Dingen schon perfekt bin, sondern täglich die Ermahnung meiner Geschwister und die Ermutigung zu völligem Gehorsam brauche. 

Ich wünsche euch den Frieden unseres HErrn Jesus Christus,

Gottes Segen,

Lukas Praetorius

Münster, den 15.02.2021

Anmerkung: alle Bibelstellen entstammen der revidierten Elberfelder Übersetzung, die Hervorhebungen sind von mir. 

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